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1. Badische Sagen - S. 21

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
land fochten und jetzt verabschiedet sind. wir sind ohne Heimat; aber wir wollen eine haben, und diese Burg ist es, die uns zur Heimat werden soll. Fiber nur durch eure Hand kann ich in ruhigen, unangefochtenen Besitz derselben gelangen, vielleicht besiegen Einsamkeit und Hunger euern Trotz.“ Unweit der Burg, versteckt im Walde, lag ein alter, fester Turm, dessen Bestimmung und Zweck niemand kannte. Dorthin brachte der Ritter Williswinde, schloh sie daselbst ein und verkündete ihr, entweder solle sie sich fügen, oder sie müsse hier Hungers sterben. Dann ging er weg und überlieh die arme Gefangene der schrecklichsten Einsamkeit, ftm andern Tage Karn er wieder und fragte sie, ob sie sich eines Besseren besonnen habe. Sie gab ihm keine Antwort. Rm dritten Tage kam er abermals, doch er erhielt wiederum keinen Bescheid. So trieb er die Sache fort, Tag für Tag, und niemals erhielt er bessere Antwort. €r war aber darüber ebenso aufgebracht als erstaunt; denn da er der Jungfrau keinerlei Nahrung zukommen lieh, und der Turm so fest verschlossen war, dah jedem andern der Zutritt unmöglich schien, auch niemand hereingekommen sein konnte, weil dann die Gefangene ebenso leicht hätte entfliehen können, so konnte er nicht begreifen, wie dieser Mangel an Nahrung die Jungfrau weder nachgiebiger machte, noch auf ihre Gesundheit und ihr Leben nachteilig wirkte. Er stellte wachen auf, allein keine hatte jemals die Annäherung eines menschlichen Wesens an dem Turm bemerkt. S. Das war auch sehr natürlich; denn es war kein mensch, der Williswinde Nahrung brachte, es war ihr treuer Rabe. Ohne dah der Ritter darauf gemerkt hatte, war dieser ihm gefolgt, als er die Jungfrau nach dem Turme führte. Das treue Tier muhte so, wo seine Herrin war und verlieh sie nicht mehr.

2. Badische Sagen - S. 29

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
ln ihrer Hot erblickte Notburga in diesem Tier eine tröstende Botin des Himmels. Da lieh es sich vor ihr auf die Kniee nieder, blockend nach der steilen Felswand des jenseitigen Ufers und nach dem Strome sehend, als wollte es sagen: „Dort drüben ist für dich Zuflucht in der Not, vertraue mir, ich will dich hinübertragen.“ Sie folgte dem winke des Himmels und fetzte sich auf des Tieres Rücken. Schnell erhob es sich und eilte mit seiner süßen Cast dem Strome zu. wie auf einem sanft dahingleitenden Hachen schwebte sie über den Neckar, und bald erreichten beide das jenseitige Ufer. Durch das dichteste Gebüsch hindurch brach sich das Tier mit ihr Bahn und zeigte ihr endlich in dem seifen eine sichere höhle. Nun schwamm die hirfchkuh ans jenseitige Ufer zurück. Notburga aber dankte auf den Knieen ihrem Gotte, der sie so wunderbar gerettet. Mit den ersten Sonnenstrahlen kam die Hindin wieder zurück zu ihrer Herrin und brachte ihr Brot an ihren Hörnern. Die Quelle, die in der Grotte sprudelte, stillte ihren Durst, und alle morgen und alle ftbend erschien das treue Tier, ihr Speise zu bringen, die es in der Schloßküche fand. Gange lebte hier die Jungfrau in abgeschiedener Stille. 4. Indes durchstreifte der Vater samt allen seinen Gästen und vor allem dem Fdendenfürsten das Neckartal mit Hörnerklang und Hundegebell, Notburga zu suchen. Dagobert bot dem, der die verlorene in seine Rrme zurückführen würde, den höchsten Preis, und doch fand niemand eine Spur der Gesuchten. Rber bald sollte für Notburga eine schwere prüfungsstunde schlagen. — Der Küchenmeister bemerkte längst, daß ihm bald von dieser, bald von jener Speise etwas abhanden kam, ohne daß ihm bisher gelungen war, dem Täter auf die Spur zu

3. Badische Sagen - S. 87

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Atmung hatten und schleppte sie gefangen auf hohenkrähen. Unter ihnen befand sich auch Georg von Drehling, der Vater des jungen Otto. Er kam von St. Gallen und war unterwegs zufällig mit den Kaufleuten zusammengetroffen. Diese wurden von haußner noch ziemlich gut behandelt, nur forderte er von ihnen ein bedeutendes Cöfegeld, welches die Stadt Kaufbeuern für sie bezahlen sollte. Den alten von Kreßling aber lieh er in Ketten schlagen und schwur hoch und teuer, der Ritter mühte so lange fein Gefangener bleiben, bis sein Sohn die schöne Margarete als Braut abtrete. Bis der Überfall in Kaufbeuern bekannt wurde, entstand große Unruhe. Die Stadt konnte nicht so viele Leute aufbringen, um einen Kriegszug gegen tzohenkrähen vorzunehmen, und nach langer Beratung entschloß man sich endlich, eine Gesandtschaft an den Kaiser abzuordnen, der sich damals gerade in Dürnberg aufhielt. Otto von Kreßling erbot sich, mit den ausgewählten Ratsmitgliedern dorthin zu gehen. 3. Der Kaiser war entrüstet, als er von der frevelhaften Tat hauhners und friedingers horte. Ruf der Stelle befahl er seinem feldobersten, dem berühmten Georg von frundsberg, gegen hohenkrähen aufzubrechen und die Friedensstörer zu züchtigen, frundsberg galt mit Recht für einen trefflichen Kriegsmann; aber die vorteilhafte Lage der Burg hohenkrähen drohte eine Belagerung sehr schwierig und langwierig zu machen. Zudem war die feste hinreichend mit Mannschaft und Geschütz versehen, und man durfte gewiß sein, daß die beiden Ritter das äußerste wagen würden, weil dabei alles auf dem Spiele stand, frundsberg sah zur Bezwingung der Burg kein anderes Mittel vor sich als den Hunger, und er schloß sie darum auf das engste ein.

4. Badische Sagen - S. 88

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Die Belagerung dauerte bereits einige Wochen, als frie-dinger eines Tages, wie er gewöhnlich tat, einen der Türme bestieg, um zu erspähen, ob die Belagerer ihre Stellung noch nicht verändert hätten. Da ward er einen jungen Ritter gewahr, der ziemlich nahe zur Burg heransprengte, als ob er etwas auskundschaften wolle, friedinger ritz der wache neben sich die Büchse aus der Hand, legte an und drückte los; aber das zu stark geladene Gewehr zersprang und zerschmetterte ihm den Rrm. Der Schmerz, den er umsonst zu meistern suchte, sowie der grotze Blutverlust zogen ihm eine Ohnmacht zu, und er wurde durch einige Soldaten auf sein Gemach getragen. Der Wundarzt erklärte, der Ritter könne nur durch Abnahme des Firmes gerettet werden, aber friedinger warf ihm einen furchtbaren Blick mit den Worten zu: „Geh, Pfuscher, und übe deine Kunst an den Memmen, die das Geben noch für eine köstliche Gabe halten, wenn sie auch nur als Krüppel noch leben können.“ hierauf Netz er hautzner ans Lager rufen und sagte zu ihm: „Ich bin ein Stamm, welcher zu Boden fällt, nicht weil seine wurzeln abgefault sind, sondern durch die eiserne Hand des Schicksals. Länger vermag sich die Burg doch nicht zu halten, da unsere Lebensrnittel nur noch auf vierzehn Tage reichen. Nimm deine Leute und auch alle die meinigen, denen es darum zu tun ist, ihre haut in Sicherheit zu bringen und ziehe diese Dacht durch den Gang ab, der euch über die Linie der Belagerer hinausbringt.“ „wie,“ rief hautzner, „ich sollte dich verlassen, dich meinen Waffenbruder. Und wenn ich auch meine Schmach in den Mantel der Dacht verhüllte, der Helle Tag würde sie doch bald bescheinen!“ „willst du denn als Landfriedensbrecher ein schmähliches Ende durch den Strick nehmen?“ meinte friedinger, und fetzte spottend hinzu: „Ein ehrenvolles Grab!“ „Und was wird dein Los fein?“ fragte hautzner.

5. Badische Sagen - S. 1

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
wie Graf Bemus einen übermütigen Ritter dreimal in der Tauber untertaucht. 1. itter Karl von Rosenberg roar ein mann von hohem wüchse und seltener Leibesstärke, flls er den Ritterschlag empfing und auf dem Boden kniete, ragte er um einen ganzen Kopf über alle, die mit ihm zu Rittern wurden. Seine Stärke roar von der Rrt, dah er mit seinen nervigen firmen Roh und wagen so aufhielt, dah sie nimmer von der Stelle kamen. Darum roard dieser Kurt von Rosenberg gefürchtet in allen Gauen des frankenlandes. So kam es, dah er ungehindert gegen jeden, ohne Ansehen der Person, Mutwillen übte; denn er vertraute in allen vorkommenden fällen auf seine übermäßige Stärke. Daran roar ihm aber fast gleich Graf flsmus von Wertheim, der, obgleich nur von mittelmähiger Körpergröße, doch von solcher Kraft roar, dah er bei manchem Turnier auch die stärksten Ritter in den Sand gelegt hatte. 2. Da geschah es einmal, dah der Bischof von Würzburg, Gottfried von hohenlohe, den Grafen und Herren der ganzen Gegend ein festmahl gab. während man atz, trank und guter Dinge roar, konnte Kurt von Rosenberg von seinem gewohnten Wutwillen nicht lassen. €r neckte mehrere der Herren, die um ihn sahen, besonders Geistliche, und diese liehen es sich ge- Kayser, Sagen. 1

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 116

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
116 kalten Zone liegen die nördliche gemäßigte Zone (rund um die Mitte der nördlichen Halbkugel) und die südliche gemäßigte Zone (rund um die Mitte der südlichen Halbkugel). Da die Wärme im allgemeinen vom Äquator nach den Polen hm abnimmt, so sind Klima und Jahreszeiten und somit auch Tier- und Pflanzenwelt in den einzelnen Zonen sehr verschieden. \. Für die Bewohner der heißen Zone steigt die Sonne in senkrechteiw Bogen am Pimmel empor und steht mittags im Scheitelpunkt, in der Mitte des Pimmelsgewölbes. Tag und Nacht dauern gleich lang und gehen rasch, fast ohne Dämmerung in einander über. Es giebt nur eine trockene und eine nasse Jahreszeit, letztere mit heftigen Gewittern, Regengüssen und Stürmen. Das Tierreich weist die größten und buntesten, aber auch die wildesten und giftigstem Tiere auf (Elefant, Löwe, Papagei, Krokodil, Schlangen, Kolibri!; unter den pflanzen finden wir des. Palmen, Farnbäume, Riesengräser, Schlinggewächse und> die schärfsten Gewürze. 2. Die gemäßigte Zone hat ungleiche Tageslängen mit mäßig langer Dämmerung und Jahreszeiten. Die Sonnenstrahlen fallen schief auf die Erde und können diese nicht in dein Grad erwärinen, wie in der heißen Zone. Laub- und Nadelbäume, Mbst, Getreide und andere Kulturpflanzen haben hiev ihre peimat. Statt der reißenden Tiere der heißen Zone finden wir viele nützliche Paustiere und zahlreiche Arten munterer Singvögel. z. In der kalten Zone wechselt die Tageslänge noch mehr als in der geiuäßigten; denn unter den Polarkreisen dauert der längste Tag und die längste Nacht je 2\ Stunden, an den Polen dagegen s Monate. ¿71er ist alles in Eis und Schnee erstarrt, so daß noch kein Mensch bis zu den polen vordiingen konnte. Die kühnen Seefahrer, welche die Polargegenden durchforschten, sind mit ihren Schiffen ineist zwischen ungeheuere Eisberge geraten und oft kläglich umgekommen. Iii, ^8. Die kalte Zone hat einen kurzen, aber warmen Sominer und einen langen, strengen Winter. Die Winternächte werden jedoch durch den Schnee, den Mond und das- Nordlicht l5üdlicht) einigermaßen erhellt. Zahlreiche Arten von Pelztieren, Robben, Walen und Fischen, ferner das Renntier und der pund erinöglichen dein Menschen den Aufenthalt in jenen unwirtlichen Gegenden. Die Pflanzenwelt zeigt anfäug- lich noch Sträucher, zuletzt nur noch Flechten und Moose. Unter allen Zonen sind die gemäßigten dem Menschen am zuträg» lichsten für Körper und Geist. In der heißen Zone erschlafft er unter der sengenden Glut der Sonne; in der kalten verkümmert er körperlich, und geistig. 130. Die Erdoberfläche. Fast 3u der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt; nur etwas? über 1/4 ist Land. Das meiste Land befindet sich auf der nördlichen Halbkugel, das meiste Wasser auf der südlichen. Daher ist die nördliche Erdhälfte durchschnittlich wärmer als die südliche. a. Das Land. Man unterscheidet 5 Erd- oder Weltteilen Asien Amerika Afrika Europa Australien — — 45 Mill. qkm — 4^2 Europa, mit 840 Mill. Bew. 40 „ „ =4 „ „ 140 „ . 30 „ „ =3 .. „ 180 „ „ 10 „ „ =1 „ „ 380 „ 9 ,, ,, / io it it 6 is , Weitaus das meiste Land liegt in der gemäßigten, ein kleiner Teil in der: heißen und nur ein verschwindend kleiner in der kalten Zone.

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 127

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
127 schwarzes, struppiges Haar, schiefe Augen, einen dicken Hals und einen kurzen, breitschulterigen Körper. Von ihren Pferden waren sie fast unzertrennlich; sie aßen, tranken und schliefen auf ihnen. Weiber und Kinder führten sie auf Karren nach. Sie kannten weder Ackerbau, noch feste Wohnsitze. Ihre Nahrung bestand aus Wurzeln und rohem Fleisch, das sie oft unter dem Sattel mürbe ritten. Von Jugend an lernten sie Hunger und Durst, Hitze und Kälte ertragen. Sie schweiften von Land zu Land, raubten, plünderten, sengten und mordeten. Die Völker wurden aus ihren Wohnsitzen vertreiben oder mußten sich ihnen an- schließen. Auch die meisten deutschen Völkerschaften wurden genötigt, neue Wohnsitze aufzusuchen. So beginnt mit dem Einbruch der Hunnen in Europa die Völkerwanderung, welche fast 200 Jahre dauerte. Endlich kamen die Hunnen nach Ungarn. In den grasreichen Ebenen dieses Landes gefiel es ihnen, bis Attila oder Etzel (auch Geißel Gottes genannt), ein gewaltiger Herrscher und Kriegsheld, unter ihnen auftrat. Mit V2 Million Streitern brach er gegen das Abendland auf und bahnte sich den Weg mit Feuer und Schwert. Da vereinigten sich verschiedene Völkerschaften und schlugen ihn 451 bei Chalons (schalon) an der Marne, worauf er sich wieder nach Ungarn zurückzog. Aber schon im nächsten Jahre drang er in Italien ein und bedrohte Rom, ließ sich jedoch durch die Bitten und Geschenke des Papstes zur Umkehr bewegen. Bald darauf starb er in Ungarn. Nach seinem Tode zerfiel sein großes Reich, und die besiegten Völker erlangten ihre Freiheit wieder. 0. Zu den von den Hunnen bedrängten deutschen Völkern gehörten auch die Gsten. Diemstgoten, welche im heutigen Südrußland wohnten, wurden von den Hunnen besiegt und unterworfen. Die Westgoten erhielten auf die Bitte ihres Bischofs Ulfilas, der die Bibel in die gotische Sprache übersetzte, von den Römern neue Wohnsitze im Süden der Donau. Unter ihrem tapfern König Alarich aber sielen sie in Italien ein, erstürmten die Weltstadt Rom und zogen nach Unter- italien. Hier wurde Alarich 4^0 im 3^. Lebensjahre vom Tode ereilt. Ui, J66. Nun kehrten die Westgoten um und gründeten auf beiden Seiten der Pyrenäen das west gotische Königreich, welches 300 Jahre lang bestand. 6. während der Völkerwanderung kam eine römische Provinz nach der andern in die Hände deutscher Volksstämme. Tin deutscher Heerführer Namens Odoaker setzte sogar den letzten römischen Kaiser ab und nannte sich König von Italien (^76). Tr wurde jedoch von dem Gstgotenkönig Tbeodorich bei Verona besiegt, ^und letzterer gründete nun das Gstgotenreich, das aber schon nach seinem Tode wieder zerfiel. Theodorich, in der Sage Dietrich von Bern (d. i. Verona) genannt, war ein echt deutscher Held, dessen Thaten in Liedern und Sagen gepriesen werden. Iii, U2. In Britannien gründeten die Angeln und ein Leil der Sachsen, welche von Schleswig-Holstein herübergekommen waren, ein Reich, das den Namen Angelland (England) erhielt. Die Langobarden, ein anderer deutscher Volksstamm, stifteten in Gber- italien 568 das lombardische Reich (daher „Lombardei"). Ii, No. Iii, n?. 140. Die Folgen der Völkerwanderung. Die Länder, in welche die deutschen Stämme bei der Völker- wanderung eindrangen, gehörten zum großen Römischen Reiche. Die Eingewanderten vermischten sich mit den alten Bewohnern und nahmen 8*

8. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 202

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
202 zur Folge haben. Die durch den Körper rol- lende Blut- welle kann man an eini- gen Stellen, wo die Adern der Ober- fläche näher liegen, als Puls füh- len, wiez.b. hinter dem Handgelenk. Die Puls- adern ver- zweigen sich mehr und mehr und bilden end- lich so seine Äderchen, daß sie mit bloßem Auge nicht mehr bemerkt wer- den können; das sind die Haarge- fäße. Auf diese Weise werden alle Körperteile mit ihrer Nahrung, dem Blute, versorgt. _ cor . er Wie sich Der Blutumlauf. c* Whprrt R und L rechte und linke Herzkammer; rv und Iv rechte und linke oie Lraern Vorkammer; a große Körperschlagader (Aorta); I Lungenschlagader; Verzweigt Ru Blutgefäße in den Lungen; K und E Gefäßnetz im Körper und in haben, so den Eingeweiden. (Die dunkel gezeichneten Adern führen dunkles Blut.) sammeln sie sich auch wieder. Die dünnen Äderchen laufen zusammen und bilden immer weitere Röhren; das sind die Blutadern (Venen). Sie ziehen meist

9. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 203

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
203 Ächt unter der Haut hin und sind als dunkelblaue Streifen sichtbar. Die Verletzung einer Blutader ist nicht gefährlich, indem hier das Blut leicht gestillt werden kann. Manchmal entzieht man den Blutadern sogar absichtlich etwas von ihrem Inhalte und nennt dies einen Aderlaß. Blutegel, Schröpfen. Durch die letzten dicken Stränge der Blutadern wird das Blut wieder zum Herzen zurückgeleitet und hat so seinen Kreislauf vollendet. Das Blut geht von den Herzkammern aus, kehrt in die Vorkammern zurück und gelangt durch die Öffnungen der Querscheidewand wieder in die Herzkammern. 217. a. Man unterscheidet einen großen und einen kleinen Blut- kreislauf. Der große Blutkreislauf beginnt in der linken Herz- kammer. Durch die Zasammenziehung des Herzens wird ihr Inhalt, das frische, hellrote Blut, in die große Körperschlagader getrieben, welche sich in die verschiedenen Pulsadern verzweigt und durch die Haar- gefäße das Blut durch den ganzen Körper verteilt. Durch die dünnen Wandungen der Haargefäße 'nimmt nun jeder Körperteil aus dem Blute die Stoffe, deren er bedarf, und giebt dagegen andere, für ihn unbrauch- bar gewordene zurück. Wenn sich dann das Blut in den Blutadern wieder sammelt, so ist es sehr verändert; es ist schlechter und auch kälter geworden. Dadurch hat es auch seine hellrote Farbe verloren und eine lief dunkelrote angenommen. sso kehrt es in die rechte Vorkammer zurück. Durch das Ventil der Scheidewand tritt das Blut nunmehr in die rechte Herzkammer, wo der kleine Blutkreislauf seinen Anfang nimmt. Durch die Herzthätigkeit wird es von hier aus durch die Lungen- schlagader in die Lungen getrieben. Durch die dünnen Wandungen der Haargefäße hindurch kommt hier das Blut in Berührung mit der eingeatmeten Luft. Der in derselben enthaltene Sauerstoff, oder die Lebenslust, verbindet sich mit seinen Bestandteilen; unbrauchbare Stoffe, namentlich Kohlensäure und Wasserdampf, werden ausgeschieden. So wird das Blut wieder erneuert und erwärmt, und seine dunkle Farbe wandelt sich in hellrot. Das erfrischte Blut zieht alsdann nach der linken Vorkammer, von wo aus es durch das Ventil in die linke Herzkammer tritt und seinen Doppelkreislauf aufs neue beginnt. Immer nach etwa 3 Minutenlist alles Blut durch das Herz getrieben^worden.*) Man hat das Herz mit einem kunstreichen u m p w e r k verglichen, und in der That ist es ein solches. Aber wie höchst wunderbar ist dasselbe eingerichtet! Tag und Nacht, im wachen und Schlafen wirkt diese Pumpe ohne Unterbrechung und versorgt auch die kleinsten, entlegensten und verborgensten Teile des Leibes mit dem unentbehrlichen Lebenssaft, sie zugleich erwärmend, würde die kunstreiche Maschine auch nur einen Augenblick ihren Dienst versagen, so wäre es um unser Leben geschehen. Ihr regelmäßiger Gang ist daher ein Haupterfordernis für unser Wohlbefinden; deshalb prüft der Arzt gewöhnlich auch zuerst den Puls, wenn er zu einem Aranken kommt, und mit Recht hat man das Leben auch einfach als Blut bezeichnet undiagt z. B. „junges, heißes, kaltes, gesundes Blut" rc. *) Bemerkungen über Herztöne,'^Brustfellentzündung, Brust- und Herzbeutel- tvastersucht, Herz- und Gehirnschlag, Blutsturz, Blutarmut, Bleichsucht rc.

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 204

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
204 __ ^ Merke: Gesundes Blut kann sich nur aus einer gesunden und hinreichen- den Nahrung und unter Mitwirkung guter Luft bilden. Gelangen giftige Stoffe ins Blut, so tritt Blutvergiftung und damit meist sicherer Lod ein. Dies kann geschehen durch eine Verletzung mit brennendem Phosphor, den Stich eines Infekts (Aasgiftl, den Biß einer Schlange, selbst durch eine leichte Verletzung an einem unreinen Gegenstände, durch Unachtsamkeit bei Wunden ic. Daher sei man vorsichtig; man sauge die Wunde aus und suche rasch Hilfe bei einem Arzte, falls eine Entzündung eintritt. (Schutzmittel: Karbol- oder Bleiwaffer.) chesie Einschnürungen, z. B. durch Gürtel, enge Schnürleiber, Strumpfbänder oder Kragen, hemmen den Blutlaus und wirken zumteil auch hindernd aus Atmung und Verdauung. Merkwürdig iff der Einfluß, den unsere Seelenstimmung auf die Herzthätig- keit ausübt. Im allgemeinen kann man sagen, daß eine heitere und zufriedene Lebensauffassung ausgleichend, wohlthätig und belebend, — Trübsinn, Gram und Sorge hingegen hemmend auf den Blutkreislauf wirken. Das Herz betrachtet man auch als den Sitz der seelischen Gefühle und des Gewissens (vergl. die Ausdrücke: herzlich, weichherzig, hartherzig, herzlos :c.) 218. Die Atmungsorgane. a. Die Lungen, die Organe der Atmung, hängen frei in der Brust- höhle, zu beiden Seiten des Herzens. Man unterscheidet einen rechten und einen linken Lungenflügel. Die Lungen bestehen aus einem lockeren, schwammähnlichen Gewebe und sind zur Aufnahme von Lust, zum Atmen bestimmt. Die Atmungswege beginnen mit der Luftröhre. Dieselbe ist aus weißen Knorpelringen zusammengesetzt; ihr Anfang heißt der Kehlkopf, der vorn am Halse fühlbar ist. Im Kehlkopf befinden sich die zwei elastischen Stimmbänder; dieselben lassen zwischen sich eine Spalte, die Stimmritze, durch welche beim Atmen alle Lust ein- und ausziehen muß. Beim Sprechen und Singen werden die Stimmbänder gespannt; die Stimmritze verengt sich, und die durchströmende Luft setzt die Bänder in schwingende Bewegung, wodurch die Töne hervorgerufen werden. Durch die ver- schiedenen Mund- und Zungenstellungen bilden sich die Laute der Sprache. Die Luftröhre (Kehle) liegt vor der Speiseröhre, und alle Speisen müssen beim Schlucken über die Öffnung der Luftröhre hinweg. Deshalb ist dieselbe mit dem K e h l- deckel versehen, der sich beim Schlingen jeweils schließt, während des Atmens aber offen bleibt. Unter dem Halse teilt sich Sie Luflröyre in zwei Aste, die sich in den Lungenflügeln ins Unendliche verzweigen und schließlich so enge Luftkanüle bilden, daß sie mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar sind. Jedes dieser Röhrchen endet traubensörmig in vielen kleinen Bläschen. Solcher Luftbläschen oder Lungenzellen sind es viele Millionen. Ähnlich wie die Luftwege verzweigen sich durch die ganze Lunge die Luftwege in den Lungen, a Kehlkopf; b Luftröhre; c u. cl Luft- röhrenäste; e feinere Verzweigungen derselben (Bronchien); f Lungenzellen.
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